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1908 - Grundstein unserer
Gründung
Der Grundstein für das Entstehen der Sportgemeinschaft Haitz wurde 1908 gelegt. Ursprünglich gab
es in Haitz nämlich die Turngemeinde und den Turnverein, beide 1908 gegründet. Jean Müller und
Heinrich Nix waren jeweils die 1. Vorsitzenden. Turnerische Betätigung stand im Vordergrund, und
so mussten die erforderlichen Geräte angeschafft werden. Freiwillige Spenden halfen dabei. Geturnt
wurde zweimal die Woche, sogar am Sonntag Vormittag. Schon 1909 besuchten beide Vereine das
Turnfest in Salmünster mit großem Erfolg, und die Teilnahme an sonstigen sportlichen
Veranstaltungen war für die regen Aktiven Ehrensache. Kurz vor Ausbruch des l. Weltkrieges gelang
es dem Turnverein unter großen Opfern der Mitglieder eine Fahne anzuschaffen, die unter reger
Beteiligung der Nachbarvereine geweiht wurde.
1918 - Nach dem 1. Weltkrieg
Der Weltkrieg 1914/18 hinterließ seine Spuren auch bei Turngemeinde und Turnverein. Viele der
Mitglieder wurden eingezogen und kehrten nicht mehr zurück. Doch unter den verbleibenden Turnern
wurde nach dem Krieg eifrig weiter geturnt, und die Vereine erholten sich wieder von den schweren
Verlusten. So konnte 1923 wieder eine Fahne geweiht werden. Diesmal war es die Turngemeinde 1908,
deren Mitglieder unter eigenen Entbehrungen das Vereinsbanner gestiftet hatten. In der
Turngemeinde bildete sich im selben Jahr eine Fußballriege, die aber mangels eines geeigneten
Spielfeldes nach 5 Jahren den Betrieb wieder einstellen musste. Doch das Turnerleben blieb
weiterhin aktiv. Viele schöne Siege wurden von Turnverein und Turngemeinde bei Gau- und
Kreisturnfesten erzielt.
1933 - Vereinsleben zu Zeiten des
Nationalsozialismus
Die Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 hatte auch für Turnverein und Turngemeinde negative Folgen.
Auf Anordnung der Partei wurden beide Vereine zusammen geschlossen. Etwa 100 Mitglieder waren bei
der Entstehung der Sportgemeinschaft Haitz anwesend, bei der Hans Bienmüller zum l. Vorsitzenden
und Philipp Hix zum l. Turnwart gewählt wurden. Nun gab es zwar keinen Konkurrenzkampf zweier
Vereine in einem Ort mehr, für den Turnbetrieb jedoch hatte das negative Seiten und die Erfolge
ließen etwas nach. Weiter geturnt wurde aber trotzdem. Bekannt über den Sportkreis hinaus war die
Faustballmannschaft. Bestehend aus einer Mannschaft mit fünf Spielern und acht bis zehn Sportlern
als Team ging es von erfolg zu erfolg. Jetzt fragt sich jeder, was ist Faustball
eigentlich. Ursprünglich als Aufwärmübung beim Turnen entstanden, entwickelte sich Faustball als
eigenständige Sportart. Bei Wikipedia findet Ihr weitere Infos darüber. 1927 waren in Deutschland
fast 12.000 Mannschaften im Faustballsport aktiv. Der Höhepunkt der Faustballmannschaft war das
Endspiel 1938 um die Deutsche Meisterschaft in Braunschweig gegen den Militärsportverein
Licht-Luft-Braunschweig. Das Endspiel ging leider knapp verloren. Trotz erheblicher finanzieller
Belastung eines jeden einzelnen reiste ein "Fanclub" mit einem Omnibus der Firma Sinsel,
Gelnhausen, an. Verwunderung bei dem Gegner: Keiner wusste, wo Haitz liegt! 1939 spielten ca.
20.000 Faustballmannschaften in Deutschland und heute sind ca. 4000 Mannschaften, darunter auch
eine Mannschaft in Gelnhausen, aktiv.
1946 - Entwicklung in der
Nachkriegszeit
Der 2. Weltkrieg hinterließ wieder große Lücken in den Reihen der Mitglieder. Doch das schien den
Willen der Sportler nur noch zu stärken, als man sich 1946 entschloss, die Sportgemeinschaft
wieder aufleben zu lassen. Es waren die alten Mitglieder Heinrich Freund, Heinrich Joh II,
Heinrich Knötge und Hermann Ries, die Turn- und Fußballabteilung wieder zu neuen Leben erweckten.
So wurde erneut eine Fußballmannschaft zusammengestellt, die in die B-Klasse Gelnhausen-West
eingegliedert wurde. Im Saal der Gaststätte Lamm pflegten Mädchen und Jungen nun Gymnastik und
Geräteturnen. Langsam verblassten die Spuren des 2. Weltkrieges, als Kriegsgefangene zurück
kehrten und Heimatvertriebene in Haitz ein neues Zuhause fanden. Diese engagierten sich dann
sogleich aktiv am Vereinsleben der Sportgemeinschaft. In Heinrich Freund, der zum l. Vorsitzenden
gewählt wurde, fand man einen Mann, der unbelastet vom Nationalsozialismus von nun an die
Geschicke des Vereins leitete. Um nicht wieder an einem fehlenden Sportplatz zu scheitern, suchte
man nach einem einigermaßen geeigneten Gelände für den Fußballbetrieb. Eine Wiese zwischen
Gelnhausen und Höchst durfte fortan benutzt werden, wobei aber nach jedem Spiel die Tore wieder
abgebaut und die Löcher begradigt werden mussten. Im November 1947 wurde Erich Tiede † zum l.
Vorsitzenden gewählt, doch die Militärregierung verbot den Verein kurzfristig aus zwielichtigen
Gründen. Aber diese Hindernisse störten den Fortgang des Vereinsleben nur kurz, und die alten
Turner wurden wieder aktiv. Langsam kam der Sportbetrieb wieder in geordnete Bahnen, und die alte
Tradition, zu Weihnachten Theater zu spielen und zu Fastnacht eine Sitzung abzuhalten, wurde
wieder gepflegt. Die ursprüngliche Turngemeinde hatte in dieser Zeit ihren eigenen Turnbetrieb
wieder aufgenommen, und etwas vom alten Konkurrenzkampf der ersten Jahre kam wieder auf. Doch nach
ein paar Jahren siegten die gemeinsamen Interessen, und es blieb in Haitz bei einem Verein, der
Sportgemeinschaft.
1948 - Bau unseres Sportplatzes
1948 wurde Erich Tiede † zum Kreissportwart gewählt, was mit die Voraussetzung dafür schuf, dass
wir heute den Sportplatz in der Heeg besitzen. Natürlich musste der Platz, mitten im Wald gelegen,
erst hergerichtet werden. Dies gelang unter Mithilfe der Amerikaner, die Maschinen und Treibstoff
zur Verfügung stellten, und auch für die Einwohner des Ortes war die Mithilfe Ehrensache. Mit dem
neuen Sportplatz stellte sich der Erfolg wieder ein. In der Runde der Jahre 1956/1957 konnte
unsere Fußballmannschaft zum l. Mal die B-Klassenmeisterschaft erringen, wobei sich manche Aktive
und Zuschauer noch an den denkwürdigen 2:0 Erfolg über Wächtersbach erinnern wird. Leider dauerte
der Aufenthalt in der höheren Klasse nicht lange, und die Mannschaft stieg nach einem Jahr wieder
in die B-Klasse ab.
1970er - Die Jugendarbeit kommt ins
Rollen
In den folgenden Jahren wechselten Höhen und Tiefen im Verein. Im Jahr 1971 kam neues Leben in den
eingeschlafenen Turnbetrieb. Haitz wurde Stadtteil von Gelnhausen und dadurch die geplante
Mehrzweckhalle gebaut. So wurden wieder regelmäßige Turnstunden abgehalten, und die etwas zu kurz
gekommene Jugendarbeit erhielt neuen Aufschwung. Da Haitz zu diesem Zeitpunkt keine eigenen
Jugendfußballmannschaften stellen konnte, wurde es mit Gelnhausen zu einer Fußballgemeinschaft
zusammengeschlossen. Auch gemeinsam mit Roth wurden Jugendmannschaften gebildet.
1978 - Der Jugendfussball etabliert
sich
1978 entstand dann endlich in Haitz eine eigene Fußballjugendabteilung. Durch große Initiative der
Verantwortlichen u.a. durch Richard Macke und Klaus Egel wuchs diese Abteilung immer mehr, und in
der Saison '82/83 stellte Haitz sogar 5 Jugendmannschaften. Freundschaften zum FC Stern
Marienfelde (Berlin), SC Norderstedt (Hamburg), MTV Goslar und FS Hersens (Dänemark) wurden
geknüpft, und ein reger Austausch begann. Ein großer Erfolg war es, als in der laufenden Runde die
Mannschaften der A- und B-Jugend den Aufstieg in die Leistungsklasse schafften und auch einige
Spieler in die Kreisauswahl berufen wurden. Auch die Turnabteilung unter Leitung von Erika Bunk
und Helga und Heinz Lehr † wuchs seit ihrem Aufleben, und besonders bei Gauturnfesten und
Stadtmeisterschaften wurden schöne Erfolge errungen. In den 70er Jahren etablierte sich die
Tradition, ein buntes Programm als Querschnitt der Aktivitäten in der Mehrzweckhalle zu zeigen.
1981 - Die Senioren geben Gas
Ende der 70er Jahre erlebte auch der Seniorenfußball einen Aufschwung. Die Zeiten, in denen Haitz
immer um die Meisterschaft mitgespielt hatte, kamen wieder in Erinnerung. Beständig arbeitete sich
die Mannschaft in der Tabelle nach vorn, und endlich 1981/82 - nach genau 25 Jahren - konnte zum
2. Mal die Gruppenmeisterschaft der B-Klasse erkämpft werden. Das Ziel war jetzt der
Klassenerhalt. Doch mit großem Kampfgeist gelang es, den Abstieg zu vermeiden. Leider war das
Schicksal den Fußballern nicht hold, und ein Jahr später spielte man wieder in der B-Klasse. Doch
noch ein anderes Ereignis war in diesem Jahr erwähnenswert: Endlich wurde der Wunsch nach einem
eigenen Sportheim erfüllt, und die Sportler waren glücklich, den Betrieb im Mai aufnehmen zu
können - rechtzeitig zur Feier des 75-jährigen Vereinsjubiläum, zu dessen feierlichem Begehen ein
großes internationales Jugendturnier veranstaltet wurde.
1988 - Wir feiern unser achzigjähriges
Bestehen
In den letzten Jahren 1983- 1988 war das Vereinsleben wieder von Höhen und Tiefen geprägt.
Durchgehend erfolgreich waren die A-Jugendmannschaften mit Pokalsiegen, Stadtmeister- und
Vizemeistertiteln. Nach kurzer Flaute im Kinderturnbetrieb, kam wieder Schwung in diese Sparte mit
der neuen Übungsleiterin Kira Mathie. Von nun an besuchte man wieder regelmäßig die Gau- und
Kinderturnfeste. Das Damenturnen erhielt ebenfalls neuen Schwung, als zu der bestehenden Gruppe
noch ein Team jüngerer Turnerinnen zur wöchentlichen Übungsstunde traf. 1986 kam zur bestehenden
noch eine zweite Volleyballabteilung hinzu, und auch das Spielgeschehen der "Alten Herren" lebte
wieder auf. Die Seniorenfußballmannschaft erlebte einen Umbruch. Viele ältere Spieler verließen
den Verein, und man baute auf die Jugend, die unter Führung von Alfred Hummel zu einer neuen
Mannschaft zusammen wachsen sollte. Im Jubiläumsjahr 1988 stellt der Verein zwei
Senioren-Fußballmannschaften eine Alte Herren-Mannschaft, eine A-Jugend - wobei die E-Jugend im
Aufbau ist. Die Turnabteilung meldet zwei Damengruppen sowie eine Kinder- und Jugendgruppe. Ebenso
sind zwei Volleyballmannschaften und eine Männersportgruppe ("Die Montagsmaler") aktiv.